Nicht verurteilen, sondern beschreiben und verstehen

Der Dienst-am-Selbst-Pfad von Polarität (III)

In einem Universum der Einheit hat jeder von uns alle positiven und alle negativen Eigenschaften und Merkmale in sich. Wir haben in der Tat die ganze Schöpfung in uns, eingewickelt in die inneren Falten unseres Bewusstseins. Es liegt keine Verurteilung darin, jemandem einen Wert des Dienstes-am-Selbst zuzuordnen, den wir sehen, sei es in unserem persönlichen Leben oder wenn wir den Marsch der öffentlichen Ereignisse in den Nachrichten betrachten, solange wir den gleichen Wert uns selbst zuordnen und ihn auf der Schattenseite unseres Wesens aufspüren, um ihm innerhalb unseres Selbst direkt gegenüber zu treten.

Wenn wir eine angewiderte oder verurteilende Reaktion auf die Handlung einer anderen Person oder Gruppe erfahren, benutzen wir eine andere Person oder Gruppe als einen Spiegel, um unser eigenes Wesen anzuschauen. Wenn wir nicht mögen, was wir in diesem Spiegel sehen, ist das Beste für uns, etwas Zeit in Kontemplation damit zu verbringen, wo die Samen dieses scheinbaren Fehlers, den wir außerhalb unseres Selbst sahen, innerhalb unseres eigenen, inneren Wesens liegen.

Während ich über Dienst am Selbst schreibe, verurteile ich ihn also nicht. Ich versuche einfach, ihn zu beschreiben und Ihnen zu helfen, ihn zu verstehen, um zu vermeiden, davon kontrolliert oder versklavt zu werden.

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Ideologie der „wahren Gläubigen“: ein Hindernis für eine friedliche Welt

Alle der großen Weltreligionen haben einen mystischen Aspekt an sich, der eine der Schöpfung zugrunde liegende Einheit vertritt. Viele haben auch einen dogmatischen Aspekt und dieser Aspekt teilt Menschen typischerweise in Gläubige und Nichtgläubige dieses religiösen Dogmas ein. Diese Trennung, wenn nicht von Toleranz begleitet, verstärkt die Veranlagung zu Verurteilung und auch, letztendlich, Konflikt. Die Gläubigen verurteilen die Nichtgläubigen als unwürdig und korrekturbedürftig. Wenn zwei religiös orientierte Nationalstaaten sich dazu entscheiden, diesen Mangel an Toleranz auszuleben, können Kreuzzüge und Pogrome geschehen. Die Ideologie von „wahren Gläubigen“ macht es schwerer, eine friedliche Welt zu entwickeln.

aus Kapitel 1 – 1. Das Spielbrett der Einheit