Verzwickte Dienst-an-Anderen-Situationen

Anderen von Dienst zu sein kann eine verzwickte Angelegenheit werden. Nehmen wir das Beispiel, das ich gerade gemacht habe, in dem man jemanden vorlässt, im Verkehr. Es ist nicht schwarz und weiß. Ein kluger Fahrer lässt niemanden in den Verkehrsfluss hinein, wenn die Ampel voraus grün ist und eine massive Autoschlange hinter ihm fährt, weil er dann dafür sorgt, dass zu viele Leute hinter ihm auf der Straße die grüne Ampel verpassen. Wenn die Ampel voraus jedoch rot ist, kommen die hinteren Fahrer sowieso nicht weiter, und deshalb ist es in Ordnung, andere Leute hinein zu lassen.

Hier ist eine weitere verzwickte Situation. Ihre Stiefmutter hat Sie gefragt, ob ihr Hut ihr gut steht. Er ist, in Wahrheit, eine schlechte Wahl. Falls sie diesen Hut tragen wird, egal was Sie sagen, liegt die freundliche Handlung darin, ein unbestimmtes Kompliment zu machen, welches die Tatsache ignoriert, dass der Hut unglücklich an ihr aussieht. Sie können sagen: „Es ist ein hübscher Hut!“ So vermeiden Sie eine regelrechte Lüge. Der Hut ist in Ordnung. Er schmeichelt Ihrer Stiefmutter einfach nur nicht. Falls jedoch eine Chance besteht, dass sie Ihre Ansicht beherzigen wird, und falls sie einen anderen Hut hat, der besser an ihr aussieht, dann mögen Sie Ihre wahre Meinung mit ihr teilen und möglicherweise von größerem Dienst für sie sein, als wenn Sie der Frage ausgewichen wären.

Eine der verzwicktesten aller Dienst-an-Anderen-Momente, zumindest für mich, beinhaltet diese Zeiten, in denen ein Freund oder Familienmitglied eine Schwierigkeit mit mir teilt, die er oder sie hat. Ich bin eine lösungsorientierte Person und meine Neigung ist es, an die Arbeit zu gehen, um das wahrgenommene Problem zu lösen. Es gibt jedoch viele Momente, wenn Freunde nur ein zuhörendes Ohr wollen. Sympathie allein ist es, wonach gefragt wird. Hören Sie sorgsam zu, wenn diese Situation auftaucht, und geben Sie Ihren Ratschlag nicht weiter, außer Sie hören eine spezielle Bitte, dies zu tun. Wenn Sie andererseits nach Ihrer Meinung gefragt werden, ist Ihr Dienst an Anderen, Ihre Meinung und Rat mit einem offenen Herzen zu teilen, und die mitfühlendste Art zu finden, um diese Informationen weiterzugeben.

Carla Rückert in Das Gesetz des Einen leben, Das 1×1: Die Wahl,
Der Dienst-an-Anderen-Pfad von Polarität 
(V)

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Positiv wirken im Alltag

Wir haben jeden Tag Gelegenheiten, solche Entscheidungen zu treffen. Wenn wir auf der Straße sind, falls wir sehen, dass sich jemand in den Verkehrsfluss einfädeln muss und wir ein wenig bremsen und die Person hereinwinken, haben wir uns selbst Umstände bereitet, um einem anderen menschlichen Wesen gegenüber freundlich zu sein. Dies ist eine Dienst-an-Anderen-Entscheidung.

Wenn wir in einem Laden sind, mit einem großen Einkaufswagen voller Lebensmittel, und wir sehen jemanden mit zwei Sachen in den Händen und winken die Person vor uns in die Schlange vor der Kasse, dann haben wir uns selbst gerade Umstände gemacht, um einem anderem Menschen gegenüber freundlich zu sein. Dies ist eine positiv polarisierte Entscheidung.

Wenn wir an unserem Esszimmertisch sitzen und es ist nur noch ein Brötchen im Korb übrig, und wir reichen es am Tisch herum, anstatt es für uns selbst zu schnappen, wissen wir, während wir jemand anderem zusehen, wie er dieses Brötchen nimmt, dass wir uns gerade in Umstände begeben haben, um einem anderen menschlichen Wesen gegenüber freundlich zu sein.

Carla Rückert in Das Gesetz des Einen leben, Das 1×1: Die Wahl,
Der Dienst-an-Anderen-Pfad von Polarität
(IV)