Nicht verurteilen, sondern beschreiben und verstehen

Der Dienst-am-Selbst-Pfad von Polarität (III)

In einem Universum der Einheit hat jeder von uns alle positiven und alle negativen Eigenschaften und Merkmale in sich. Wir haben in der Tat die ganze Schöpfung in uns, eingewickelt in die inneren Falten unseres Bewusstseins. Es liegt keine Verurteilung darin, jemandem einen Wert des Dienstes-am-Selbst zuzuordnen, den wir sehen, sei es in unserem persönlichen Leben oder wenn wir den Marsch der öffentlichen Ereignisse in den Nachrichten betrachten, solange wir den gleichen Wert uns selbst zuordnen und ihn auf der Schattenseite unseres Wesens aufspüren, um ihm innerhalb unseres Selbst direkt gegenüber zu treten.

Wenn wir eine angewiderte oder verurteilende Reaktion auf die Handlung einer anderen Person oder Gruppe erfahren, benutzen wir eine andere Person oder Gruppe als einen Spiegel, um unser eigenes Wesen anzuschauen. Wenn wir nicht mögen, was wir in diesem Spiegel sehen, ist das Beste für uns, etwas Zeit in Kontemplation damit zu verbringen, wo die Samen dieses scheinbaren Fehlers, den wir außerhalb unseres Selbst sahen, innerhalb unseres eigenen, inneren Wesens liegen.

Während ich über Dienst am Selbst schreibe, verurteile ich ihn also nicht. Ich versuche einfach, ihn zu beschreiben und Ihnen zu helfen, ihn zu verstehen, um zu vermeiden, davon kontrolliert oder versklavt zu werden.

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Positiv und negativ ist sachlicher als gut und böse

Der Dienst-am-Selbst-Pfad von Polarität (II)

Eine zu Dienst-am-Selbst polarisierende Person wird wahrscheinlich viel mehr Kontrolle darüber haben, was sie sagt und tut, als eine positiv polarisierte Person. Sie wird auf Details achtgeben, die ihr einen Vorteil verschaffen, oder ihr Wege geben, um die Gedanken oder Handlungen Anderer effizienter zu kontrollieren. Man kann solche Menschen als böse bezeichnen, aber das verwickelt nur in das in Normalbuchstaben geschriebene Spielbrett, welches es liebt, zu urteilen und Unterschiede zwischen sich selbst und Anderen zu machen, die das Selbst „besser als …“ aussehen lassen.

Wenn Sie versuchen, die Worte „gut“ und „böse“ zu verwenden, während Sie dynamische Gegensätze von Polarität betrachten, mag es sein, dass Sie finden, dass diese Wörter zu viel emotionale Ladung tragen, um für Untersuchung geeignet zu sein. Für den Zweck, über diese Konzepte nachzudenken, ist es besser, die Begriffe positiv und negativ, wie bei magnetischen Polen, zu verwenden. Dann wird kein emotionales Urteil gefällt, während diese Konzepte diskutiert werden.

Ich schlage nicht vor, dass Sie in der Verfolgung unvoreingenommenen Denkens das zu umarmen brauchen, was Sie als böse betrachten. Ich schlage nur vor, dass es hilft, die neutralen Begriffe positiv und negativ zu verwenden, anstatt gut und böse und richtig und falsch. Diese zwei Dynamiken – gut und böse und richtig und falsch – sind relative Begriffe. Verschiedene Dinge sind für Menschen und Gruppen von Menschen gut, angemessen und richtig. Da die Begriffe, positiv und negativ, mit der Natur eines polarisierten Magneten verbunden sind, ermöglichen sie uns eine größere Annäherung an objektive Begriffe.

Der Dienst-am-Selbst-Pfad von Polarität (I)

Genauso wie es diejenigen gibt, deren Pfad Dienst an Anderen ist, gibt es jene, deren Pfad Dienst am Selbst und Kontrolle über Andere ist. Jeder, der hier in diesem Kreis sitzt, kennt die, deren Freude im Kontrollieren liegt. Diejenigen, die sich wirklich entlang des Pfades von Negativität bewegt haben, oder wie er manchmal genannt wird, „der Pfad dessen, was nicht ist“, oder der Pfad der Trennung, kontrollieren strikt zu ihrem eigenen Vorteil. (Q’uo am 1. Juli 1990)

Eine großartige Eigenschaft der SPIEL-Regeln ist, dass die metaphysische Hauptaufgabe aller zu Dienst-an-Anderen polarisierenden Menschen einfach ist, danach zu streben, sich selbst immer tiefer zu erkennen und sich selbst zu sein. Da sie wissen, dass sie Teile einer einheitlichen[1] Schöpfung sind, die vollständig aus Liebe besteht, wissen sie, dass sie grundsätzlich würdig sind. Deswegen können sie ihr Bewusstsein auf eine direkte und wahrhaftige Weise erforschen, die nicht voller Angst darüber ist, was der oder die Suchende finden wird. Es ist ein Weg, in dem Urteil und Anschein keinen Teil haben. Es ist eine unverblümte, strahlende, großzügige Polarität. Sie strahlt bedingungslose Liebe und Mitgefühl aus, für das Selbst und für Andere.

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Das Cover der englischen Originalausgabe

Die Dienst-am-Selbst-Polarität, auf der anderen Seite, ist energetisch zusammengezogen und „magnetisch“, anstatt Energie-ausstrahlend zu sein, da ihre Gewohnheit darin liegt, Dinge an das Selbst anzuziehen, um sie auf die Weise zu organisieren, die von den Plänen des Selbst gewünscht wird, anstatt Dinge so zu genießen, wie sie sind, und Wege zu finden, um auf kooperative Weise mit ihren Umständen zu fließen.

[1] Im engl. Orig. unitary: auch (ver)einigend, Einigung bezweckend.

aus Kapitel 2: Polarität und die Wahl