Wenn Staaten die Arbeit für Konzerne machen

Der Dienst-am-Selbst-Pfad von Polarität (XII)

Wir können auch sehen, wie wirtschaftliche Ziele zu Militärpolitik werden können, wie 1893, als die Dole Company auf die Bemühungen von Königin Lili’uokulani reagierte, eine neue Verfassung für Hawaii zu schaffen. Dies war ihr Recht als Staatsoberhaupt. Sie hatte auf ausländische Handlungen durch die US-Regierung reagiert, die ihrem Volk 1887 eine „Bajonett-Verfassung“ aufgezwungen hatte, welche den souveränen Staat Hawaii in seinen Handlungsrechten stark beschnitt.

Der „McKinley-Zoll“, der auch Hawaii im Jahr 1890 auferlegt wurde, entzog die Rücklagen, welche einen Festland-Markt für Hawaiis Zucker, unabhängig von irgendeiner Wirtschaftsgesellschaft, absicherten. Die Dole-Gruppe wollte, dass die Königin alle Zuckerernten auf sie überschreibt. Die Königin versuchte jedoch, Hawaiis Souveränität wiederzuerlangen, um Handel zum Wohl der hawaiianischen Bevölkerungen zu treiben, anstatt zum Wohl von Herrn Dole und seinem Unternehmen. Dies wurde als nicht annehmbar für amerikanische Unternehmensinteressen angesehen. In Führungskräftetreffen ersuchten sie Regierungsunterstützung, und als ein direktes Ergebnis davon marschierten die Marines in Hawaii ein, entthronten die Königin und annektierten Hawaii 1894 als eine Republik, mit Samuel Dole als ihr Präsident.

Ein interessantes Buch, Overthrow[1] (Umsturz), herausgegeben 2005, bietet viele solcher gut dokumentierter und aktenkundiger Vorfälle, in denen die Vereinigten Staaten die Arbeit verrichtet haben, welche große Konzerne von ihr verlangt haben, um bessere Abschlüsse für amerikanische Konzerne zu erreichen, die in anderen Ländern Geschäfte machen. Noam Chomskys Buch Hybris ist ebenfalls ein Augenöffner in dieser Hinsicht.


[1] Stephen Kinzer, Overthrow: America’s Century of Regime Change from Hawaii to Iraq.

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Negative gesellschaftliche Kräfte nehmen zuviel und geben zuwenig

Der Dienst-am-Selbst-Pfad von Polarität (XI)

Viele andere, nicht tödliche, Dienst-am-Selbst-Handlungen durch Unternehmen kann man im alltäglichen Leben sehen. Einige Unternehmen handeln nach dem Prinzip, ob öffentlich zugegeben oder nicht, zuverlässige und erfahrene Menschen, die dem Renteneintrittsalter nahe kommen, zu kündigen, um die Kosten ihrer Altersvorsorge und hohen Gehälter zu sparen. Sie ersetzen solche Menschen mit jüngeren und weniger erfahrenen Menschen, die sie für viel weniger Geld anstellen können, und denen sie möglicherweise überhaupt keine betriebliche Altersvorsorge mehr anbieten.

Ein weiteres Beispiel für Dienst-am-Selbst-Denken in großen Wirtschaftsunternehmen kann man in Unternehmen finden, die nur Teilzeit-Angestelltenverhältnisse anbieten. Sie machen das, damit sie vom Gesetz her nicht gezwungen sind, ihnen die (sonst üblichen) Zusatzleistungen zu geben, womit sie die Gewinne des Konzerns für die Entlohnung der Top-Führungskräfte sparen.

Als eine direkte Konsequenz haben die Vereinigten Staaten eine hohe Zahl an arbeitenden Menschen, die keinen Platz zum Leben haben und keine Krankenversicherung, weil – egal wie viele Stunden sie arbeiten oder wie viele Jobs – sie können nicht genug Geld verdienen, um sich das leisten zu können, was viele Menschen für selbstverständlich halten: ein Dach über dem Kopf und die Möglichkeit, sich um Familienangehörige kümmern zu können, die krank werden und medizinische Leistungen benötigen.

Wenn sich die nationalen Kräfte des Militärs, von Religion und Wirtschaft auf verschiedene Weise kombinieren, um zu bekommen, was sie wollen, geschieht vielleicht der dunkelste Teil des Dienst-am-Selbst-Denkens. Wir sehen die Auswirkungen der Vermischungen von regierenden und religiösen Kräften an vielen Orten in der Welt heute. Wenn die Prediger von großen Kongregationen ihrer Gemeinde sagen, dass sie für einen gewissen Menschen oder eine Partei wählen sollen, ist dies ein Beispiel davon. Es ist eine Sache, über inhaltliche Themen von biblischen Quellen zu diskutieren, und eine ziemlich andere, Menschen zu sagen, wie sie wählen sollen und damit vorzuschlagen, dass das eine Sache des Glaubens wäre. Die eigenen Anfänge unseres Landes lagen doch in dem Wunsch der Menschen begründet, die Freiheit zu haben, ohne Einschränkungen durch die Regierung glauben und ihren Glauben praktizieren zu können.

Ent-Personalisierung steht im Zentrum negativen Denkens

Der Dienst-am-Selbst-Pfad von Polarität (X)

Bitte verstehen Sie, dass ich solche Ideologen wie diesen Offiziellen nicht verurteile. Dieser Bericht lässt keine Person oder Land außen vor. Ich verwende diese Person als ein Beispiel der militärischen Art und Weise, auf andere Selbste[1] zu sehen. Dieser Funktionär ist nicht besser oder schlechter als viele andere Führungsfiguren in unserer beschwerlichen Welt, die regelmäßig Krieg als eine Art, Politik zu betreiben, einsetzen, anstatt sich die Zeit zu nehmen und das Mitgefühl zu entwickeln, um Frieden und Zusammenarbeit unter den Nationen auf diplomatischen Wegen anzustreben.

Es ist hilfreich, sich diesen Fernsehmoment sorgfältig anzuschauen, um die Dienst-am-Selbst-Polarität zu verstehen. Dienst-am-Selbst-Personen denken, zum größten Teil, nicht, dass sie etwas „Falsches“ oder „Böses“ tun. Und in der Tat hat unsere aktuelle Regierung sorgfältig ausgearbeitete Grundprinzipien, die jede Entscheidung für aggressive Strategien erklären. Was auch immer die Verluste, es gibt keine Anerkennung der im Kampf Gefallenen, außer dass man sie Helden nennt und sich ihrer am Heldengedenktag erinnert.

Eine weitere Quelle desselben Dienst-am-Selbst-Denkens kann man in großen gewinnorientierten Unternehmen sehen. Wie beim Militär, wird aller Verdienst nach oben abgegeben, bis letztendlich zum Topmanagement und den Inhabern von Kapitalgesellschaften. Wie beim Militär, werden extreme Maßnahmen für die Erzielung eines Gewinns als akzeptabel angesehen. Der bezahlte Mörder, der einen gefährlichen Wettbewerber aus dem Verkehr zieht, hat keine Wut auf den Topmanager oder Wissenschaftler, den er für einen Betrag tötet. Der Mord ist nur ein Job. Wenn eine Organisation in der Schattenwelt einem Menschen die Beine bricht, weil er seinen Wetteinsatz nicht zahlt, dann ist es nicht persönlich. Es ist „das Geschäft“. Diese Ent-Personalisierung von Personen steht im Zentrum des Dienst-am-Selbst-Denkens.


[1] „Anderes Selbst“, im englischen Original „other selves“, ist ein Begriff, der regelmäßig von Carla Rückert und im Bündniskontakt verwendet wird. Die „anderen Selbste“ sind unsere Mitmenschen, die Anderen; diese Anderen sind das eigene Selbst in einer von uns verschiedenen, individuellen Form, die genauso eingebettet ist in das eine große, ganze Wesen, der Schöpfer, wie wir.