Der Dienst-am-Selbst-Pfad von Polarität (I)

Genauso wie es diejenigen gibt, deren Pfad Dienst an Anderen ist, gibt es jene, deren Pfad Dienst am Selbst und Kontrolle über Andere ist. Jeder, der hier in diesem Kreis sitzt, kennt die, deren Freude im Kontrollieren liegt. Diejenigen, die sich wirklich entlang des Pfades von Negativität bewegt haben, oder wie er manchmal genannt wird, „der Pfad dessen, was nicht ist“, oder der Pfad der Trennung, kontrollieren strikt zu ihrem eigenen Vorteil. (Q’uo am 1. Juli 1990)

Eine großartige Eigenschaft der SPIEL-Regeln ist, dass die metaphysische Hauptaufgabe aller zu Dienst-an-Anderen polarisierenden Menschen einfach ist, danach zu streben, sich selbst immer tiefer zu erkennen und sich selbst zu sein. Da sie wissen, dass sie Teile einer einheitlichen[1] Schöpfung sind, die vollständig aus Liebe besteht, wissen sie, dass sie grundsätzlich würdig sind. Deswegen können sie ihr Bewusstsein auf eine direkte und wahrhaftige Weise erforschen, die nicht voller Angst darüber ist, was der oder die Suchende finden wird. Es ist ein Weg, in dem Urteil und Anschein keinen Teil haben. Es ist eine unverblümte, strahlende, großzügige Polarität. Sie strahlt bedingungslose Liebe und Mitgefühl aus, für das Selbst und für Andere.

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Das Cover der englischen Originalausgabe

Die Dienst-am-Selbst-Polarität, auf der anderen Seite, ist energetisch zusammengezogen und „magnetisch“, anstatt Energie-ausstrahlend zu sein, da ihre Gewohnheit darin liegt, Dinge an das Selbst anzuziehen, um sie auf die Weise zu organisieren, die von den Plänen des Selbst gewünscht wird, anstatt Dinge so zu genießen, wie sie sind, und Wege zu finden, um auf kooperative Weise mit ihren Umständen zu fließen.

[1] Im engl. Orig. unitary: auch (ver)einigend, Einigung bezweckend.

aus Kapitel 2: Polarität und die Wahl

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Verzwickte Dienst-an-Anderen-Situationen

Anderen von Dienst zu sein kann eine verzwickte Angelegenheit werden. Nehmen wir das Beispiel, das ich gerade gemacht habe, in dem man jemanden vorlässt, im Verkehr. Es ist nicht schwarz und weiß. Ein kluger Fahrer lässt niemanden in den Verkehrsfluss hinein, wenn die Ampel voraus grün ist und eine massive Autoschlange hinter ihm fährt, weil er dann dafür sorgt, dass zu viele Leute hinter ihm auf der Straße die grüne Ampel verpassen. Wenn die Ampel voraus jedoch rot ist, kommen die hinteren Fahrer sowieso nicht weiter, und deshalb ist es in Ordnung, andere Leute hinein zu lassen.

Hier ist eine weitere verzwickte Situation. Ihre Stiefmutter hat Sie gefragt, ob ihr Hut ihr gut steht. Er ist, in Wahrheit, eine schlechte Wahl. Falls sie diesen Hut tragen wird, egal was Sie sagen, liegt die freundliche Handlung darin, ein unbestimmtes Kompliment zu machen, welches die Tatsache ignoriert, dass der Hut unglücklich an ihr aussieht. Sie können sagen: „Es ist ein hübscher Hut!“ So vermeiden Sie eine regelrechte Lüge. Der Hut ist in Ordnung. Er schmeichelt Ihrer Stiefmutter einfach nur nicht. Falls jedoch eine Chance besteht, dass sie Ihre Ansicht beherzigen wird, und falls sie einen anderen Hut hat, der besser an ihr aussieht, dann mögen Sie Ihre wahre Meinung mit ihr teilen und möglicherweise von größerem Dienst für sie sein, als wenn Sie der Frage ausgewichen wären.

Eine der verzwicktesten aller Dienst-an-Anderen-Momente, zumindest für mich, beinhaltet diese Zeiten, in denen ein Freund oder Familienmitglied eine Schwierigkeit mit mir teilt, die er oder sie hat. Ich bin eine lösungsorientierte Person und meine Neigung ist es, an die Arbeit zu gehen, um das wahrgenommene Problem zu lösen. Es gibt jedoch viele Momente, wenn Freunde nur ein zuhörendes Ohr wollen. Sympathie allein ist es, wonach gefragt wird. Hören Sie sorgsam zu, wenn diese Situation auftaucht, und geben Sie Ihren Ratschlag nicht weiter, außer Sie hören eine spezielle Bitte, dies zu tun. Wenn Sie andererseits nach Ihrer Meinung gefragt werden, ist Ihr Dienst an Anderen, Ihre Meinung und Rat mit einem offenen Herzen zu teilen, und die mitfühlendste Art zu finden, um diese Informationen weiterzugeben.

Carla Rückert in Das Gesetz des Einen leben, Das 1×1: Die Wahl,
Der Dienst-an-Anderen-Pfad von Polarität 
(V)